Der Maler - seine Produktion
u n d Akzeptanz

Der Maler vor der Leinwand lebt,
sein Geist ist ihm gar wohlgefüllt,
vor Augen trägt er manches Bild
aus seiner tiefen Phantasie.
Wird es ihm diesmal auch gelingen,
das was ihn treibt, aufs Blatt zu bringen ?

Tausendfach hat er gesetzt
im Geiste jeden Pinselstrich,
das auch das Werk genau so werde
wie er sich 's dachte, so an sich,
so göttlich, löblich, himmelan
ein Kunstwerk man nur formen kann.

Mit schwungvoll fließend Kreidestrich
er jeden Punkt hat vormarkiert,
hier strukturiert - dort hinten nicht,
mit Farben fein er nuanciert,
es soll gar meisterlich vollendet -
so, daß sich jeder gern ihm wendet.

Allein der Preis trägt seine Kosten nicht,
der Künstler schafft rein ideell
im Schweiße seines Angesichts,
mit seiner inner'n Geisteskraft,
er Bilder zu dem Bilde schafft.

Auch ein Kelch war mit dabei,
12 Männer standen wohl im Rund
als Brot gebrochen ward entzwei
und man den Wein führte zum Mund.
Nebens Signum dann zuletzt
ein Lamm als ein Symbol er setzt,
und namens "Agnus Dei" es nennt,
damit es jeder gleich erkennt.

Nun hängt das Werk aus Künstlerfleiß
ganz still in einer Galerie,
damit es zu betrachten weiß,
er und es und auch die sie.
"Schau mal Kleiner wie schön bunt,
ist 's am Rande Katz' oder Hund ?
Der Künstler hat sich was gedacht,
komm schnell zum nächsten -
es wird bald Nacht !"

Und so kommt es zum guten Schluß,
daß jeder sich voll Kunstgenuß
zum Imbiß vorm Museum stahl,
um zu verzehr'n - das Abendmahl.