Selbsterhöhung

Ein jeder möcht gern erster sein
in einem Verdienst, der ihn erhöht,
bringt dies doch Ruhm und Ehre ein,
ihm - seiner Personalität.

Was wär er, wenn gleichselbst er blieb,
ein Nichts - ein Tor - ein armer Mann,
drum ist ihm alles soweit lieb
wie es sein Selbst befördern kann.

Warum soll er sich bücken nicht,
umschmeicheln die, die ihm was nützen,
auch wenn das Freundschaftsband zerbricht
mit denen, die ihn bislang stützten.

So ist die Welt in ihrem Lauf,
der Freund, er kennt den Freund nicht mehr,
Erfolg heißt nur hinauf, hinauf,
und trotzdem bleibt das Leben leer.

So einsam ist er, der so strebt,
der Weg, das Ziel so ungewiß,
am Ende doch umsonst gelebt
als Eigenbrötler - als Narziß.

Gekratzt hat so sein Geist nurmehr
an Oberflächen - nicht am Kern,
hat sich erstrebt nur Ruhm und Ehr,
war selbst so jeder Liebe fern.

Kein Dank im Herzen der, die noch blieben,
eher nur Spott und Hohngeschrei,
umsonst die Müh' und List, die trieben,
das edle Scheinen ist vorbei.