Der Stein der Weisheit
Ein Stein tief in mir auf dem Grund
von gült'nem Erz durchwunden,
im Brunnen ist 's, im Lebensquell,
er ward noch ungefunden.
Ich stand jahrein, jahraus am Rand,
der sprudelnd Lebensquellengicht,
so sehr ich auch mich abgemüht,
die Quellengicht sperrte die Sicht.
So sucht' ich an der Himmelsfeste
nach Antworten des Lebens,
mein Bitten, Fleh'n blieb ungehört,
die Rufe war'n vergebens.
Erst in späten, reifen Tagen
wird Wasserfläche glatt,
der Stein blinkt sichtbar in der Tiefe,
ich tauch zu ihm hinab.
Glanz und Schein bleiben für immer,
ich sie so noch nie gekannt,
der Liebe Wort gilt unumwunden,
den Stein der Weisheit ich jetzt fand.