Ehrung

Als "Dichterfürst" zu Recht benamst,
der Könige gab es zu viele,
dem Phönix gleicht Dein Sinnenbild
wie Du zu wahrer Liebe kamst.

Du eintest einst verschiedne Welten,
dein Tiefstes stets nach außen drang,
dem Wissen warst Du eng verbunden,
dem Glauben wohl ein Leben lang.

Agape hast Du viel gehuldigt,
Eros und Philia durchmessen,
Höh'n und Tiefen dieses Lebens
hast Du fragelos besessen.

Aeolenharfen-Klängen gleich
ergingen Deine Flehgesänge,
erlebtest das Bramanenreich -
den Widerspruch zur Lebensenge.

Nicht Katalia war der Quell,
kehrtest gern bei Chiser ein,
und der Schenke aller Schenke
schenkte ein vom besten Wein.

Liebe und Wein hielten stets jung,
sie waren Dir Begeisterung,
und wenn das Herz dann überquoll
so gnädig - warst Du thätig.

Du warst erkannt, Du warst verkannt
in weiter Äquivokation,
der Genius ist für Stümper nicht,
sie spaltet an Dir - die Nation.

Vor Irrungen warst nicht gefeit,
Geweihter Name - unbekannt
jetzt Deine Werke vor sich ruh'n,
sie brauchen bald ein neues Land.

Ein Land, das Dichterherzen trägt,
welch gibt für Dich den rechten Lohn,
das Menschen so wie Du warst, prägt,
Dir, Fürst, stände die Kaiserkron !

Wähnst Du des Turbans bess're Zier,
ganz rein und sillberstreifig,
aus Geistes-Reisen zu Muslimen,
so ist's egal, wär er es drum
zu Deiner Ehr zu dienen !

Doch gebiert besondern Glanz -
Dir hohem Dichter Lohn -
der lang ersehnte Lorbeerkranz,
als eine Lorbeerkron !