Über Gott, das Leben und die Welt

Der  Mensch sollte nicht ein freidenkend Gläubiger
sondern ein freigläubig Denkender sein;
der freigläubig Denkende unterliegt keinem Dogma,
der freidenkend Gläubige hingegen schon.

- Mensch denke Schön, fühle erhaben !

- Wer an die Unendlichkeit glaubt, glaubt an Gott.

- Gott, unpersonifiziert, verbietet selbst jeden Autoritätsglauben.

- "Gott ist gestorben, Gott ist tot" (G.W.F. Hegel) - Es lebe der Schöpfer ! (Erbe)

  Man kann schon das "Brausen im Walde" hören !
- Die höhere Stufe von Glaube, Hoffnung, Liebe ist Glaube, Gewissheit, Gnade.
- Er heißt Herr, ist aber namenslos.
- Er besitzt keine feste Lokation.
- Der Herr ist einfach, wenn man ihn kennt.
- Er ist Herr über Leben und Tod; aber zuvörderst ist er der Herr der Lebenden.
  Die Kernfrage eines Glaubensbekenntnisses stellt nicht die Frage nach dem Ort
  des Verbleibens der Seele nach dem Tod, sondern nach dem Wandeln des Einzel-
  nen zu Lebzeiten in Gemeine mit dem Schöpfer.
- Des Herrn Wort ist nicht die Bibel, sondern die Schöpfung.
- Alles Elementare und Geheime der Welt liegt in ihrem Schwingen.
- Gottes Wort ist nichts anderes als das Schwingen der Welt.
- Die Bibel ist ein Geschichtenbuch, aber ein geistiges Werk, keine Prosa !
- Die 10 Gebote des Alten Testaments sind die göttlich moralische Grenzziehung
  zum menschlichen Bösen.
- Der Kern des Alten Testaments ist: - Sei ehrfürchtig zu Gott, halte seine Gebote !
- Der Kern des Neuen Testaments ist: - Liebe Deine Nächsten, tue andern, wie
  sie Dir tun sollen !
- Das Alte Testament lehrt uns Moral, das Neue Sittlichkeit.

- Die Schöpfung kann aus menschlicher Sicht selbst nicht vollkommen sein, da sie
  auf Vergänglichkeit des Lebens abstellt, was Erzeugung von Neuem und Zerstörung
  von Bestehendem inkarniert.
  Neues beinhaltet immer ein Stück Zerstörung von Altem und damit potentiell Böses.
  Aber sie ist des Schöpfers Wirken in Vollendung.
  Der Schöpfer schafft selbst nichts Böses und verführt auch nicht zum Bösen !
  Der Herr läßt auf Erden Böses zu, nimmt es aber nach christlichem Glauben vom
  Menschen in Jesu Christi.
  Was Christus tut sollen wir wissen, was Gott tut bleibt uns verschlossen. 

- Man muß sich nicht "Sklave" heißen, um ein Knecht zu sein.
- Es ist erschreckend, wie sich der Mensch auch im 2. Jahrtausend n. Chr. allum-
  fassend  in Hierachien  und Subordinationen sehnt, wo er doch angeblich sein
  Leben in Freiheit und Selbstbestimmung gestalten will.
- Das Schlimmste an einer Hierarchie ist das Einfinden in dieselbe.
- Höchste Freiheit des Menschen ist nur einmaliger Knecht zu sein.

- Religion ist die willkürliche Projizierung eines definierten Glaubensmodells in
  den Raum des freien menschlichen Glaubens.
- Religionen sind damit nicht an und für sich frei, sondern frei ist nur der Glaube.
- Die Hoffnungen der Menschen finden im freien Glauben ihre Vollendung.
  Dieser allein führt  zur Selbstbefreiung und zu innerem Frieden.
  Deshalb: - befreie Dich erst selbst, dann Deine Welt ! 

- Die Verfolgung, Zerschlagung und Auflösung der jüdisch-christlichen Urgemeinen war der
  größte kulturelle Rückschlag der Menschheit.
- Es besteht einer der weitreichensten Trugschlüsse seit Bestehen kirchlicher Institutionen da-
  rin, anzunehmen, daß der christliche Glaube und der Kirchenglaube identisch seien;
  Christusglaube befreit - Kirchenglaube verknechtet.

- Philosophen haben mit ihren Theorien ganze Paläste geschaffen, allerdings ohne die Ein- und
  Ausgänge zu markieren.
- Philosophen sollten die Finger von einer Erkenntnisfindung des Glaubens lassen, Theologen
  von der Vergewaltigung des freien Glaubens in ein Dogma.
- Die Wissenschaften in ihren Anschauungen zu sich selbst und anderen haben schon viele Fra-
  gen beantwortet, wie sich etwas bewegt, hinter das Geheimnis aber, was bewegt, sind sie bis
  heute nicht gekommen und werden bis ans irdische Daseinsende der Menschheit nicht darauf
  kommen.
- Ihr Wissenschaftler sagt an: habt Ihr jemals der Natur ein neues Gesetz aufzwingen können ?
  Ihr habt die vorhandenen Gesetze der Natur nach Eurem Gutdünken interpretiert und genutzt,
  um sie in neuen Variationen aufeinander wirken zu lassen, so daß neue Gegenstände und Wirk-
  prinzipien für Eure Wahrnehmung zum Vorschein kamen, aber ein neues Gesetz der Natur zu
  schaffen blieb Euch bisher und bleibt Euch auf Ewigkeit verwehrt.
- Weder die Philosophen, die eine allgemeine Erkennbarkeit der Welt propagierten und pro-
  pagieren, und immer wieder an der Schranke der Wahrheit scheiterten bzw. scheitern
  noch die Theologen, die mit ihren dogmatisch untermauerten Glaubensregeln die Menschheit
  hierdurch bleibend religiös hierarchieren möchten, konnten bisher eine befriedigende Antwort
  auf diese Frage,  w a s  bewegt, finden.
- Behauptete Wahrheit wird auch nicht dadurch wahrer, dass man sie immer wieder beteuert
  oder ihren Begriff durch verschiedenste Wort-Konglomerate untermauert.

- Es ist aus heutiger Sicht eines der größten Schmerzlichkeiten für die Menschheit, dass sich
  das Streben der größten deutschen, europäischen und weltweiten Geister nach breiter Aufklä-
  rung bisher nur als ein Haschen nach Wind darstellt.
  Was haben sie uns Neues mitgeteilt ? Nichts !
  Was haben sie uns gelehrt ? Alles ! - insbesondere den Widerspruch im Menschen zwischen
  Erkenntnis und Glauben.

- Es ist leider eine gängige Auffassung der europäischen Großköpfigen, daß es auf der Welt
  keine gleichwertige Kultur zu der des Abendlandes gäbe.
  Dabei führt gerade der Versuch des Begreifens eines höheren Wesens unweigerlich zur
  geistigen Auseinandersetzung mit der Schöpfung und notwendigen Anerkennung der
  Braman-Atman-Auffassung.
  Brahman ist des Herrn Wort – des Herrn Reich.
  Brahman ist nicht  i n  Raum und Zeit –
  Brahman ist der Raum und die Zeit, das Unendliche, die Bewegung, der von allem Kon-
  kreten, wie auch immer partikulären Religionen befreite Urgeist.
  Das dem Menschen Übergeistige - die Schöpfung - geistig zu erfassen führt unweigerlich
  zum Brahman, da nur hier in der höchsten Stufe der Abstraktion der Geist, gereinigt von
  allen Eigenschaften der Welt und seiner selbst den Weg zu seinem eigenen Wesen findet.
  Brahman ist der Schöpfungsgeist - Atman davon der subjektive Ich-Teil.
  Vom Atman zum Brahman charakterisiert das Aufsteigen des Geistes vom Subjekt der Welt
  zum Universalgeist im All.
  Das Alte und das Neue Testament sind nichts anderes als  e i n e  Form der Konkretisierung
  des Brahman-Atman-Gedankens.

- Es ist ein Irrglaube, wenn das menschliche Individuum denkt, immer intelligenter zu werden.
  Es fällt ihm in seiner menschlichen Evolution immer schwerer sich  g a n z h e i t l i c h  als
  Mensch zu begreifen.
- Der Mensch wird zunehmend industrialisiert.
  Hier sind nicht die ihn ersetzenden Maschinen und Anlagen gemeint, nein, der Mensch wird
  numeriertes Einzel-Inventar eines fortwährend schneller verschleißenden Organons.
  Zur willenlosen Eingliederung und Eignung des schnellen Ersatzes bedarf es eines Formatie-
  rungsprozesses der Menschheit, nicht nur hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, sondern vor allem
  hinsichtlich ihrer Denkenweise.

- Was heute in den modernen Gesellschaften fehlt, ist die Schicht einer geistigen Aristokratie.
  Diese wurde nur formell ersetzt durch den Begriff und das Scheinen der selbst ernannten,
  sich bezeichnenden "sogenannten" Eliten.

- Die Vertreter des Humanismus haben den ganzheitlichen Gott aus dem Himmel geholt und
  ihn in den Menschen einzupflanzen versucht, dabei aber geflissentlich übersehen, dass da-
  durch der Mensch auch nicht im geringsten  Gott-gleicher geworden ist, als er vorher schon
  war, und Gottes Wille unerkennbar bleibt.
  Damit ist der Humanismus nichts mehr als eine Selbsterhöhung des Menschen über seine
  natürlichen Grenzen hinaus und damit wird, auch wenn das einige Vertreter desselben glau-
  ben machen wollen, der Mensch nicht zum Untergott.

- Im Tun ist der Mensch Gesellschaft, im Geist Individuum.
  Als Individuum denkt er moralisch, in der Gesellschaft handelt er sittlich.
- Die bürgerliche Gesellschaft löst die Familien auf und die Stände.
  Mit schwindender Moral eines Staatsvolkes schwindet auch die Sittlichkeit und damit
  der Staat selbst.
- Ein Volk, daß nie eine schöngeistige Kultur entwickelt hat, zum Richter der Welt zu
  erheben, zerstört diese mit Garantie.

- Die Schöpfung erfordert nur eines - Ehrfurcht !
- Der Mensch soll nicht nur im Einklang mit der Natur sein, sondern mit der Schöpfung.
  Konterkariert er schon ersteres, wie schlimm muß es erst mit dem zweiten bestellt sein.

- Die Menschheit muss, um ihren Fortbestand zu sichern, als Ganzes die Schwelle
  zum freien Glauben überschreiten.
- Alle sind auf der Wanderung, nur wenige erreichen zur Zeit das Ziel.