Herr, wenn es dem Menschen gut geht, flucht er dich,
wenn der Mensch aber in Not ist, sucht er dich.

"Alles, was Odem hat, lobe den Herrn !
Halleluja!" (Psalm 150, 6-7)

Psalm 152
Lobgesang eines sich in Gemeine Wissenden

Herr der Lebendigen, ich lobe und preise dich,
ich erflehe nichts,
außer, dass du auf die schauen und denen den rechten Weg weisen mögest,
die noch nicht mit innerem Seelenfrieden wandeln,
denn ich bin glücklich im Herzen,
da du mir deine Gnade geschenkt hast
auf Ewiglich !

Nicht in der Not und in Trübsal rufe ich dich an,
nicht um von dir zu erbitten,
sondern um dich zu ehren,
in Freude und Wohlergehen,
da ich weiß, dass du allzeit bei mir bist und auch in sorgenvoller Zeit
deine schützende Hand über mir ausgebreitet ist;
deshalb will ich dir geloben,
mich immer zu mühen,
auf den von dir gewiesenen Pfaden zu schreiten.
Ich bin nicht von Schuld frei,
aber ich weiß, dass du großmütig bist im Verzeihen.

Warum klagen die Menschen,
wo sie doch zu dir finden können?
Wenn sie ihre Herzen reinigen würden,
dann brauchten sie nicht mehr zu klagen.
Wer kann von sich behaupten, er sei unschuldig ?
Im Spannungsfeld zwischen Leben im Fleisch und Leben im Geist
bestreitet der Mensch sein irdisches Dasein.

Menschliche Gerechtigkeit ist Liebe,
deine Gerechtigkeit, Herr, ist Gnade.
Seelen haben keine Geschlechter.
Du liebst alle deine Seelen und Geschöpfe,
denn sie sind dein Werk.
Was dünkt sich der Mensch, Heil auszuspenden ?
Deine Strafe, Herr, ist - keine Gnade.
Du findest gerecht und richtest, nicht wie wir meinen,
sondern wie du meinst;
du  vernichtest nicht die Hoffnung, sondern bist die Hoffnung,
für den, der dich erfahren hat, bist du Gewißheit.

Du bist kein Friedensfürst,
du bist der Herr des Friedens.
In der Furcht vor dir liegt deine Anerkennung
und die Ehrfurcht vor dir.

Gleich aus welcher Richtung man dich betrachtet,
du veränderst dich nicht.

Ich bin dein Knecht und deshalb frei auf Erden.